Der Selbsthilfe bei Depressionen e.V. betreut seit 1984 Selbsthilfegruppen zu den Themen Depressionen, Ängste, Burnout, Zwänge und Hochsensibilität. Harald Diller, auf dessen Initiative hin der Verein vor 40 Jahren gegründet wurde, hatte aus Wut und Trauer über den Tod seiner seelisch belasteten Mutter deutschlandweit einen Aufruf geschaltet, der mehr Menschlichkeit und alternative Hilfsangebote für psychisch gehandikapte Menschen forderte. Die Resonanz war groß, auf Anhieb wurden mehrere Gesprächsgruppen ins Leben gerufen.
Die Vereinsvorsitzende Margit Weiner zeigte in ihrer Ansprache auf, mit welchem Kämpferherz Harald Diller den Verein durch schwierige Zeiten geführt hatte. Erst nach 24 Jahren, als die Krankenkassen vom Gesetzgeber verpflichtet wurden, Selbsthilfe finanziell zu unterstützen, entstand ein Fundament, das die ehrenamtliche Tätigkeit des Vereins erleichterte.
Die großartigen Leistungen des Vereins wurden auch in zahlreichen Grußworten geladener Ehrengäste gewürdigt. Die Schirmherren Andrea Lindholz MdB und Dominikus Bönsch, ärztlicher Leiter des Bezirkskrankenhauses Lohr sowie Oberbürgermeister Jürgen Herzing, die Landtagsabgeordneten Martina Fehlner, Kerstin Celina und Winfried Bausback wiesen auf die Verleihung des bayerischen Ehrenamtspreises 2023 an den Verein hin, der dessen herausragendes Engagement, aber auch die zunehmende Bedeutung der Selbsthilfe in diesem Bereich zu Recht gewürdigt hat. Judith Gerlach, die bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, machte in ihrem Grußwort deutlich, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement des Vereins für das Gesundheitssystem in Bayern in Zeiten sich verknappender Ressourcen ist und bleiben wird.
Schwerpunkt der Jubiläumsfeier war eine Podiumsdiskussion zum Thema „Depressionen – immer noch ein Tabuthema?“ an der neben Dominikus Bönsch und Margit Weiner die regionale Vertreterin der Angehörigen psychisch Kranker, Eva Mende, sowie zwei Vertreter aus den Gesprächsgruppen Teil nahmen. Unter der Moderation von Simone Schmitt, die als Diplom-Psychologin den Verein seit vielen Jahren mit Rat und Tat unterstützt, berichteten die Teilnehmer von ihren Erfahrungen und standen dem Publikum anschließend für Fragen zur Verfügung.
Umrahmt wurde die Podiumsdiskussion von zwei Sketchen der Tabutanten (Simone Schmitt und die Diplom-Sozialpädagogin Christine Holzer). Sie verstanden es, dem Begriff Resilienz (= psychische Widerstandsfähigkeit) auf charmante Weise Leben einzuhauchen und mit ihrer Interpretation dem Publikum viele Lacher zu entlocken.
Der Vorstand des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. bedankt sich bei seinen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, die durch ihren unermüdlichen Einsatz für den reibungslosen Ablauf der Jubiläumsfeier gesorgt haben.