Als Resilienz oder psychische Widerstandsfähigkeit bezeichnet man die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen.
Die Heilpraktikerin für Psychotherapie und Trainerin Alexandra Schramm (www.hpp-schramm.de) war der Einladung des Vorstands des Selbsthilfevereins gefolgt um dessen Mitgliedern den Begriff der Resilienz näher zu bringen. Sie verstand es, theoretisches Wissen routiniert mit praktischen Beispielen zu vermengen, so dass schon nach kurzer Zeit lebhafte Diskussionen den Vortrag bereicherten. Alexandra Schramm gelang es, die Frage zu klären, was die Menschen ausmacht, die trotz Krisen, Misserfolg oder belastenden Ereignissen den Kopf nicht in den Sand stecken, die sich schneller von Rückschlägen erholen und daraus gestärkt hervorgehen.
Resilienzförderung zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu entwickeln, zu ermutigen und zu stärken. Schwerpunkt des Vortrags war die Darstellung der folgenden 7 Resilienzfaktoren:
- Optimismus: Resiliente Menschen setzen ihren Optimismus ganz gezielt ein, um ihre eigenen Ressourcen effektiv und zielgenau zu nutzen. Sie sind zuversichtlich und haben Durchhaltevermögen. Überstandene Krisen schenken Vertrauen und Sicherheit, auch andere Krisen zu meistern.
- Akzeptanz: Eine Krise kann nur bewältigt werden, wenn sie vorher erkannt und akzeptiert worden ist. Veränderungen werden als Teil des Lebens akzeptiert.
- Lösungsorientierung: Resiliente Menschen verwandeln Probleme in Möglichkeiten. Die Fokussierung liegt auf der Lösung des Problems / der Krise.
- Opferrolle verlassen: Resiliente Menschen sehen sich nicht als Opfer anderer Personen oder Umstände, sondern setzen sich aktiv mit bestehenden Situationen auseinander und versuchen, diese zu ihren Gunsten zu verändern; sie verhalten sich nicht passiv sondern aktiv.
- Verantwortung für das eigene Leben übernehmen: Resiliente Menschen nehmen ihr Leben selbst in die Hand.
- Netzwerk-Optimierung: Resiliente Menschen verfügen über ein soziales Netzwerk, innerhalb dessen sie immer jemanden finden, der ihnen zuhört und ihnen dabei behilflich ist, eine Lösung für unterschiedliche Probleme zu finden.
- Zukunftsplanung: Nicht gedanklich im Vergangenen, negativ Erlebten, verharren, sondern die Zukunft entsprechend der eigenen Möglichkeiten planen. Dadurch bleibt die Zukunft in weiten Bereichen beherrschbar, große Krisen können meist in Eigenregie bewältigt werden.
Der Vorstand des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. bedankt sich bei Alexandra Schramm für den interessanten und aufschlussreichen Workshop.