Ausflug zur Grube Messel – Besuch bei den Urpferdchen

In der nahe Darmstadt gelegenen Grube Messel wurden seit dem 19. Jahrhundert Eisenerz, Braunkohle und später Ölschiefer abgebaut. Schon während der ersten Abbauversuche wurde ein Alligatorenskelett gefunden. Nach Schließung der Grube 1971 befand die hessische Regierung diese als besonders geeignet für die Müllentsorgung in Südhessen. Nach langem Kampf des Forschungsinstituts Senckenberg vor den Verwaltungsgerichten erwarb das Land Hessen 1991 die Grube und übertrug deren Betrieb der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft. Vier Jahre später wurde die Grube Messel zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Zu Ehren von Joschka Fischer, der sich als hessischer Umweltminister gegen eine Nutzung der Grube als Mülldeponie eingesetzt hatte, wurde sogar eine fossile Riesenschlange („Palaeopython fischeri“) nach ihm benannt.

Im Rahmen einer zweistündigen Grubenführung konnten die teilnehmenden Vereinsmitglieder vieles über die Geschichte der Grube, die fossilen Funde und die Vorgehensweise bei den Ausgrabungen erfahren. Die interessantesten Funde konnte man im Anschluss im Dokumentationszentrum der Grube Messel besichtigen. Die Fossilfunde sind sehr umfangreich und umfassen neben Pflanzen viele Wirbellose und Wirbeltiere, darunter mehr als 30 Gattungen von Säugetieren.

Erst letztes Jahr konnten die Paläontologen ein etwa 30 Zentimeter großes Urpferdfohlen aus dem Ölschiefer freilegen. Bislang wurden Dutzende dieser längst ausgestorbenen Kleinpferde in der Grube gefunden. Für großes Staunen sorgte die Grubenführerin mit ihrem Bericht über den Fund eines vollständig erhaltenen Schlangenfossils, in dessen Magen man einen Lurch fand. Dieser hatte, bevor er in die Fänge der Schlange geriet, einen Käfer verschluckt.

Nach dieser Reise in die Urzeit hatten die Ausflugsteilnehmer Gelegenheit, die Innenstadt Darmstadts zu erkunden. Während einige den Weg in die nächste Eisdiele suchten um sich hier die nötige Abkühlung zu holen (unter ihnen auch der Verfasser dieses Reiseberichts) fand bei anderen der Wissensdurst kein Ende. So hörte man bei der Heimfahrt Berichte über die Besuche der Orangerie, der Darmstädter Künstlerkolonie Mathildenhöhe (sei 2021 UNESCO-Weltkulturerbe), der Rosenhöhe oder des Hessischen Landesmuseums.

Der Selbsthilfe bei Depressionen e.V. betreut zur Zeit 21 Selbsthilfegruppen zu den Themen Depressionen, Ängste, Burnout, Zwänge und Hochsensibilität. Seit Mai 2022 gibt es auch eine Gruppe für Eltern psychisch kranker Kinder. 18 der Gruppen treffen sich in Aschaffenburg, zwei Gruppen finden in Obernburg am Main, eine weitere online statt.

Der Ausflug war Bestandteil der gruppenübergreifenden Veranstaltungen des Selbsthilfevereins, die der Bayerische Landtag 2023 mit dem Bürgerpreis Lichtblickmacher ehrenamtliches Engagement für psychische Gesundheit“ honoriert hat.

Der Vorstand des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. bedankt sich bei seinen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen für die Organisation des Ausflugs.

Manfred Fuchs