Am linken Neckarufer Mannheims liegt der Luisenpark, die größte Parkanlage der Stadt. Die 1892 entstandene Anlage wurde schrittweise weiter ausgebaut und erlangte bundesweite Bekanntheit, als die Stadt Mannheim dort 1975 die Bundesgartenschau ausrichtete. 2023 wurde der Luisenpark zusammen mit dem Spinelli-Park erneut Schauplatz einer Bundesgartenschau. Als besondere Attraktion waren beide Parks aus diesem Anlass durch eine Seilbahn verbunden.
Vier Stunden waren für den Besuch des Parks angesetzt – viel zu wenig für einige Ausflugsteilnehmer. Für die meisten begann die Erkundung des Parks zu Wasser. Mit einer Gondoletta begaben sie sich auf einen fast 2 km langen Rundkurs durch den Kutzerweiher, um dort u.a. an Flamingos und Kormoranen vorbeizufahren.
Der anschließende Spaziergang bot weitere vielfältige Attraktionen. Ein Pflanzenschauhaus, das in zwei Hallen tropische und subtropische Pflanzen beherbergt, das Schmetterlingsparadies mit hunderten frei fliegenden Schmetterlingen oder die Unterwasserwelt mit 33 Süß- und neun Salzwasseraquarien.
Obligatorisch war der Besuch des 2001 in Zusammenarbeit mit Mannheims chinesischer Partnerstadt Zhenjiang angelegten „Gartens der vielen Ansichten“ mit einem original Chinesischen Teehaus. So mancher Besucher fragt sich, warum die Gartenbrücke nicht gerade sondern im Zick-Zack über den Gartenteich führt. Nach alten chinesischen Überlieferungen können Geister nur geradeaus gehen und würden bei Betreten der Brücke ins Wasser fallen.
Nach Abschluss des Parkbesuchs hatten die Ausflugsteilnehmer die Möglichkeit, einen kurzen Blick auf die Innenstadt Mannheims zu werfen. Wer keine Gelegenheit hat, New York und seinen wohl bekanntesten Stadtteil Manhattan zu besuchen, kann die dortige Straßengliederung im Kleinen in Mannheim besichtigen. Die hier um 1600 im Schachbrettmuster entstandene Kernstadt ist immerhin 200 Jahre älter als der Bebauungsplan Manhattans. Neben den „Mannheimer Quadraten“ konnten die Besucher u.a. den Friedrichsplatz im Osten der Innenstadt besichtigen, in dessen Zentrum das Wahrzeichen Mannheims, der 60 Meter hohe Wasserturm steht. Dieser war 1889 im Neubarock-Stil erbaut und mit der 3,50 Meter großen Statue der Amphitrite gekrönt worden.
Der Ausflug war Bestandteil der gruppenübergreifenden Veranstaltungen des Selbsthilfevereins, die der Bayerische Landtag 2023 mit dem Bürgerpreis „Lichtblickmacher ehrenamtliches Engagement für psychische Gesundheit“ honoriert hat. Der Vorstand des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. bedankt sich bei seinen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen für die Organisation des Ausflugs.
Manfred Fuchs