Der Frankfurter Weihnachtsmarkt am Römer war mit ein Grund, Anfang Dezember einen Ausflug dorthin zu unternehmen. Den knapp 30 Mitgliedern des Selbsthilfe bei Depressionen e.V., die am Ausflug teilnahmen, ging es aber weniger um das vorweihnachtliche Flair der hessischen Metropole. Ihre Intention war vielmehr eine kulturelle. Sie interessierten sich vor allem für die organisierte Führung durch die sogenannte „neue Altstadt“.
Die neue Frankfurter Altstadt wurde von 2012 bis 2018 im Rahmen eines städtebaulichen Großprojekts rekonstruiert. Ziel der Baumaßnahme war es, einen kleinen Teil der 1944 bei Luftangriffen zerstörten etwa 1250 größtenteils aus dem Mittelalter und der Renaissance stammenden Fachwerkhäuser wieder herzustellen. Entlang des sogenannten „Krönungswegs“ zwischen Römerberg im Westen und Domplatz im Osten entstanden 35 Neubauten, darunter 15 als schöpferische Nachbauten bezeichnete Rekonstruktionen von historischen Altstadthäusern.
Das Großprojekt war möglich geworden, nachdem man das 1974 errichtete Technische Rathaus aufgrund seines erheblichen Renovierungsbedarfs abreißen ließ. Das Technische Rathaus erlangte in Frankfurt Berühmtheit als Aushängeschild des sogenannten „Brutalismus“, einer Wortschöpfung für eine Architektur, die städtebauliche oder historische Kontexte zu Lasten eines rücksichtslosen Funktionalismus bewusst ignoriert.
Nach Abschluss der Führung verteilten sich die Vereinsmitglieder auf die Frankfurter Innenstadt, bevor der Bus des gemeinnützigen Omnibusunternehmens „Reisen ohne Grenzen“ die Teilnehmer wohlbehalten nach Aschaffenburg zurückbrachte.
Der Vorstand des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. bedankt sich bei seinen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die gelungene Organisation des Ausflugs.