Ausflug zum Kloster Eberbach – das harte Leben der Mönche

Sean Connery wurde weltberühmt als „erster“ James Bond in zahlreichen Verfilmungen. Auch wenn man seine Person meist mit dieser Rolle verbindet, sei erwähnt, dass er Hauptdarsteller vieler weiterer Filme war. So sei vor allem an seine Darstellung des Franziskanermönchs William von Baskerville in der Buchverfilmung des Bestsellers „Der Name der Rose“ von Umberto Eco erinnert.

Ein großer Teil der Filmaufnahmen fand 1985 im Kloster Eberbach im Rheingau statt. Für den einen oder anderen Cineasten war das sicherlich ein Grund, am vom Selbsthilfe bei Depressionen e.V. organisierten Ausflug ins Rheingau teilzunehmen. Viel wichtiger aber war der Einblick ins mönchische Leben des Mittelalters, den die 90-minütige Klosterführung bot.

Die Gründung des Zisterzienserklosters geht auf den Kirchenlehrer und christlichen Mystiker Bernhard von Clairvaux zurück. Von einem Abt und zwölf Mönchen wuchs der Konvent in seiner Blütezeit auf etwa 300 Personen. Das mönchische Leben war streng und asketisch organisiert. Sieben Stundengebete in der Zeit von 2 bis 21 Uhr, wenig Nahrung und unzureichende Kleidung in ungeheizten Räumen senkten die Lebenserwartung der Mönche auf unter 30 Jahre.

Kloster Eberbach
 Einige Teilnehmer des Ausflugs zum Kloster Eberbach

Auch die Architektur des Klosters beeindruckte die Ausflugsteilnehmer. Die im Naturpark Rhein-Taunus gelegene Anlage gehört mit ihren romanischen und frühgotischen Bauten zu den bedeutendsten Kunstdenkmälern Europas. Wirtschaftlich bedeutsam ist insbesondere der Weinbau. Das Kloster erwarb durch Schenkungen einen ausgedehnten Besitz an Wingerten, war Förderer des Weinanbaus und maßgeblich an der erheblichen Erweiterung der Weinanbauflächen beteiligt.

Nach der Klosterbesichtigung hatten die Ausflugsteilnehmer Gelegenheit, die nahe gelegene hessische Landeshauptstadt zu erkunden. Wiesbaden zählt mit seinen 15 Thermal- und Mineralquellen zu den ältesten Kurbädern Europas. Mittelpunkt der historischen Altstadt ist der Schlossplatz mit dem Anfang des 17. Jahrhunderts erbauten Alten Rathaus. An der Nordseite des Platzes sieht man das ehemalige Stadtschloss der Herzöge von Nassau, heute Sitz des Hessischen Landtags.

Wer nicht nur die architektonische Vielfalt Wiesbadens bestaunen wollte, konnte sein Glück in der Spielbank versuchen. Diese – 1771 gegründet – gehört zu den bekanntesten und traditionsreichsten deutschen Spielbanken.

Der Ausflug war Bestandteil der gruppenübergreifenden Veranstaltungen des Selbsthilfevereins, die der Bayerische Landtag 2023 mit dem Bürgerpreis „Lichtblickmacher ehrenamtliches Engagement für psychische Gesundheit“ honoriert hat.

Der Vorstand des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. bedankt sich bei seinen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen für die Organisation des Ausflugs.

Manfred Fuchs