Bereits in der Antike bildete der sog. Saalburgpass im Taunus einen natürlichen Übergang von der Mainebene in das Siedlungsgebiet der Germanen. Hier bauten römische Truppen Anfang des 2. Jahrhunderts ein Kastell aus Holz und kontrollierten diesen wichtigen Verkehrsweg. Nachdem seit der Mitte des 19. Jahrhunderts archäologische Ausgrabungen stattgefunden hatten, veranlasste der deutsche Kaiser Wilhelm II. 1897 den Wiederaufbau des alten Römerkastells. Mit Aufnahme des Obergermanisch-Raetischen Limes in die Liste des Weltkulturerbes wurde auch die Saalburg Teil des UNESCO-Welterbes.
Im Rahmen einer einstündigen Führung, die der Vorstand des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. seinen Mitgliedern angeboten hatte, konnten die Teilnehmerinnen dies und weiteres Wissenswertes in Erfahrung bringen. Im ehemaligen Getreidespeicher des Kastells sind die originalen Ausgrabungsfunde, nach Lebensbereichen geordnet, ausgestellt.
Nach dieser anspruchsvollen und intellektuell anregenden Zeitreise hatten die Teilnehmerinnen Gelegenheit, Bad Homburg, die Hauptstadt des Hochtaunuskreises, auf eigene Faust zu erkunden. Die durch ihre zahlreichen Wasserquellen international bekannt gewordene Kur- und Kongressstadt hat viel zu bieten. Einige der Teilnehmerinnen nutzten die Gelegenheit, um einen Hauch von Monte Carlo zu erleben. Die 1841 gegründete Spielbank gibt Gelegenheit für Sozialstudien, kann aber auch helfen, das eigene Portemonnaie zu erleichtern.
Die Bad Homburger Innenstadt bot neben den vielen Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten auch den traditionellen Erntedankmarkt mit u.a. landwirtschaftlichen Produkten oder Kunsthandwerk. Natürlich gab es auch viel Interessantes für das architektonisch interessierte Auge. Erwähnenswert sind Schloss und Schlosspark Bad Homburg und der große Kurpark mit Denkmälern bekannter Persönlichkeiten wie Hölderlin oder Dostojewski.
Der Ausflug war Bestandteil der gruppenübergreifenden Veranstaltungen des Selbsthilfevereins, die der Bezirk Unterfranken 2019 mit der Verleihung des Inklusionspreises honorierte. Neben Ausflügen werden regelmäßig Frühstückstreffs, Vorträge und Workshops zur Förderung der sozialen Kompetenz der Mitglieder angeboten.
Der Vorstand des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. bedankt sich bei seinen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen für die Organisation des Ausflugs.
Manfred Fuchs