Die AOK und regionale Partner in der Selbsthilfe klären mit der Kino-Tour „Depression verstehen“ auf. An rund 40 Orten in ganz Bayern gibt es von Oktober bis November diesen Jahres kostenfreie Vorstellungen. Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Schätzungen zufolge leiden weltweit inzwischen circa 350 Millionen Menschen unter einer Depression. Bis zum Jahr 2020 werden Depressionen oder affektive Störungen laut Weltgesundheitsorganisation weltweit die zweithäufigste Volkskrankheit sein.
In Aschaffenburg wurde der Dokumentarfilm „Die Mitte der Nacht ist der Anfang vom Tag“ am Mittwoch, 18. Oktober 2017, im Casino Kino gezeigt. Der Film handelt von zwei an Depression erkrankten Menschen und einer betroffenen Familie, die ein Jahr lang vom Filmemacher, selbst Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, begleitet werden. Im Anschluss an die Vorführung des Films fand eine moderierte Gesprächsrunde statt, in der verschiedene Experten Fragen zum Thema beantworteten.
Der Aschaffenburger Psychiater Dr. med. Werner E. Hofmann stellte die Medikation und ggf. eine Psychotherapie in den Mittelpunkt der möglichen Hilfen. In Anbetracht von Wartezeiten von teilweise mehr als einem halben Jahr auf Termine bei Psychiatern oder Psychotherapeuten lenkten Daniela Bergmann, Direktorin der Aschaffenburger AOK, Jessica Euler, 2. Bürgermeisterin der Stadt Aschaffenburg, und Manfred Fuchs, Vorsitzender der Selbsthilfe bei Depressionen e.V. die zunehmende Bedeutung der Selbsthilfe in den Fokus der Zuschauer.
Frau Bergmann überreichte am Ende der Gesprächsrunde dem Vorsitzenden des Selbsthilfe bei Depressionen e.V. einen Spendenscheck und betonte bei der Übergabe den Wert des Selbsthilfevereins. Sie habe großen Respekt vor der ehrenamtlichen Arbeit der Verantwortlichen. Für alle Betroffenen leiste die Selbsthilfe eine enorm wichtige Ergänzung der medizinischen Therapie.